Joochen Laabs, geboren am 3. 7. 1937 in Dresden; aufgewachsen im Dorf Hänchen in der Niederlausitz; 1951–1955 Oberschule; 1955–1956 Straßenbahnfahrer in Cottbus; 1956–1961 Studium an der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden, Diplom-Ingenieurökonom; 1962–1975 Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Forschungsstelle für städtischen Verkehr in Dresden. 1975 Übersiedlung nach Berlin. 1976–1978 Redakteur der Literaturzeitschrift „Temperamente“; seitdem freiberufliche Tätigkeit als Schriftsteller. Lebt seit 1981 in Berlin und Mecklenburg. 1986, 1991 und 1997 Gastdozentur in den USA. 1985 Wahl in das PEN-Zentrum der DDR; 1991 Mitglied des Präsidiums, 1993–1998 Generalsekretär des Deutschen PEN-Zentrums (Ost). 1998–2000 Vizepräsident des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.
* 3. Juli 1937
von Therese Hörnigk und Jan Strümpel
Essay
„Man hat unserer Generation viel in Aussicht gestellt. Geworden ist längst nicht alles. Man hat an uns appelliert, wirklich machen ließ man uns kaum“, resümiert der Ich-Erzähler des Romans „Der Schattenfänger“ (1989). Die Machtverhältnisse, auf die diese Kritik gemünzt war, existierten nicht mehr, als das Buch auf den Markt kam. Doch im Gegensatz zu seiner Figur hat sich Laabs den Verhältnissen nicht entzogen, sondern seiner Stimme auch nach dem Ende der DDR eindringlich Geltung verschafft.
Erste literarische Wortmeldungen des Dresdner Joochen Laabs waren im Zuge der ‚Lyrikwelle‘ Mitte der 1960er Jahre zu ...